Themen

microcosms - kleine Schönheiten


microcosms - kleine Schönheiten


Manchmal entfaltet das Unscheinbare, Unbeachtete, Lästige eine Schönheit, die mich in Bann zieht. Ähnlich einem Stein, der ins Wasser geworfen, seine Kreise auf der Oberfläche zeichnet. 

Dieser Mikro-Kosmos, was im Griechischen u.a. Schönheit bedeutet, die kleinen Schönheiten also, faszinieren mich. Gottesanbeterinnen, Spinnen, Stubenfliegen und anderes Insektengetier hinterlassen ihre Spuren in meinem visuellen Repertoire. Gebrochene Symmetrien, Verästelungen, Spiralen – Kapriolen von bildhaften Fugen, und immer wieder Variationen und Serien.


Steindruck

In der Künstlerwerkstatt Steindruck München widme ich mich seit 2009 intensiv und experimentell der Steinlithografie. Die erstaunlich vielfältigen Möglichkeiten dieser Drucktechnik eröffnen mir ein weites Feld für meine Bildideen.

Der Ausgangspunkt meiner Arbeiten waren detaillierte Landkarten aus dem Nachlass meines Großvaters. Auf der Basis dieser präzisen, überaus ästhetischen, lithografischen Dokumente entwickelte ich eigene Gedankenlandkarten und innere Landschaften.


solarprints | The diary of a fly | Aus dem Tagebuch einer Fliege

Fasziniert von Béla Bartóks Klavierzyklus Mikrokosmos insbesondere vom Stück From the Diary of a Fly - Aus dem Tagebuch einer Fliege, aus dem sechsten Band, machte ich mich auf die Suche. Zunächst nahm ich mir die Sammlung Diptera der Zoologischen Staatssammlung, München vor und zeichnete Fliegen aus den umfangreichen Beständen. Später fand ich zahlreiche Stubenfliegen, die den Winter nicht überlebt haben, in altem Gemäuer. Mit einem einfachen digitalen Mikroskop nahm ich dann von mir präparierte Fliegenflügel auf. Es entstanden mehr als 500 Aufnahmen - feinste Strukturen, filigrane Muster, dramatische Formationen - eine faszinierende Welt tat sich auf - ein Mikrokosmos der Fliege. Die sich selbstähnlichen Muster und Strukturen, wie sie in der Natur vorkommen und im Mikrokosmos sichtbar und eben auch in der Musik Béla Bartóks hörbar sind, liefern mir eine schier unendliche Quelle der Inspiration. Bildideen in Variationen entstehen, die ich seither in Bildtafeln, graphischen Blättern, Lithografien, Radierungen und Photopolymerdrucken - solarplates -umsetze. 


Zum Druckverfahren von solar plates:

Der amerikanische Künstler Dan Welden entwickelte lichtempfindliche, mit einer Photopolymerschicht bezogene Druckplatten für ungiftigen Tief- und Reliefdruck. Die Idee stammte ursprünglich aus der Platinenherstellung in der Computertechnik und wird weltweit von Künstlern als ungiftige Alternative für Druckverfahren wie Radierung, Heliogravüre oder Reliefhochdruck benützt. Alles, was man für die solarplate braucht, ist eine Bildvorlage auf transparentem Film, Sonne oder eine UV-Lichtquelle und Leitungswasser.






Share by: